Circa 10 - 15% aller Krebserkrankungen sind erblich bedingt und werden durch angeborene oder vererbbare Mutationen in krebsrelevanten Genen verursacht. Zu den typischen Merkmalen zählen neben einem jungen Erkrankungsalter, das Auftreten von mehreren Krebserkrankungen bei einer Person oder das gehäufte Auftreten von Krebserkrankungen in einer Familie. In den letzten Jahren konnte gezeigt werden, dass es für viele erbliche Krebserkrankungen sinnvolle Früherkennungs- und Prophylaxe-Maßnahmen gibt, welche die Morbidität und teils die Mortalität der Betroffenen reduzieren.
Trotz dieser Erkenntnisse werden erbliche Krebserkrankungen im klinischen Alltag leider oftmals nicht oder zu spät diagnostiziert.
Im Rahmen dieser Fortbildung möchten wir Ihnen daher die wichtigsten Merkmale von Patient*innen mit erblichen Krebserkrankungen näherbringen. Sie werden erfahren, welche diagnostischen Schritte gesetzt werden können und welche Früherkennungs- und Prophylaxe-Maßnahmen eingeleitet werden sollen, um dem erhöhten Krebsrisiko der betroffenen Personen entgegenzutreten. Ferner werden Themen wie die psychosoziale Belastung sowie die Kommunikation innerhalb der Familie besprochen.
Die Betreuung von Patient*innen mit erblichen Krebserkrankungen ist eine interdisziplinäre Herausforderung. Wir freuen uns daher Ihnen in diesem Seminar ein grundlegendes Wissen über dieses oft vernachlässigte Feld zu geben. Wir sind überzeugt, dass damit ein Beitrag geleistet werden kann, um die Versorgung von Patient*innen mit erblichen Krebserkrankungen zu verbessern.
Dr. Florian Obermair, Arzt für Allgemeinmedizin, ehemals Assistenzarzt für Medizinische Genetik am Kepler Universitätsklinikum sowie Ordensklinikum Linz, PHD Student an der JKU Linz zum Thema Erbliche Krebserkrankungen, steht im Anschluss an den Vortrag gerne für weitere Fragen zur Verfügung.