Simulationspatient*innen
Video aus der Reihe "Wissenswert"
An der Medizinischen Universität Graz stehen die kommunikativen Fähigkeiten, die im Rahmen des Curriculums der Humanmedizin vermittelt werden, besonders im Fokus. Im Sinne des biopsychosozialen Modells ist die vertrauensvolle Beziehung zwischen Arzt*Ärztin und Patient*in besonders wichtig. So soll eine bessere Diagnostik und Therapie und damit auch eine höhere Patient*innenzufriedenheit erreicht werden.
Einen wichtigen Baustein bei der Vermittlung und Verbesserung dieser kommunikativen Fähigkeiten ist das medizinisch-praktische Training mit Simulationspatient*innen. Mit diesen schauspielenden "Patient*innen" können die Studierenden die Gesprächsführung, die Überbringung schlechter Nachrichten und Diagnosen sowie professionelles Verhalten in realitätsnahen Situationen in der Arbeit als Arzt*Ärztin im geschützten Rahmen üben und meistern.
Wichtig ist dabei nicht nur eine überzeugende Darstellung der Rolle der*des Patientin*Patienten, sondern auch Feedback der Simulationspatient*innen an die Studierenden. Mit einem gesonderten Rollen- und Feedbacktraining werden die Simulationspatient*innen auf ihre Aufgabe vorbereitet. Die Med Uni Graz vergütet diesen wichtigen Einsatz auf Werkvertragsbasis.
Die Schauspieler*innen schlüpfen in verschiedene Rollen. Von der üblichen Anamnese bis hin zum*zur chronischen Patient*in und dem*der Empfänger*in schlechter Neuigkeiten ist das "Rollenspektrum" breit gefächert. Die Krankheitsbilder und Rollen werden von der Med Uni Graz bereitgestellt und zusammen eingeübt. Nach dem Gespräch mit den Studierenden, das zwischen 15 und 30 Minuten dauert, folgt ein ausführliches mündliches Feedback, auf das die Schauspieler*innen ebenfalls im Vorhinein vorbereitet werden. Im Training findet die fachliche und inhaltliche Auseinandersetzung mit der Rolle durch Herta Tritthart von der Med Uni Graz statt, die schauspielerische Umsetzung wird durch Stefan Moser, Schauspieler der Komödie Graz und Next Liberty sowie Florian Kutej, Regieassistent an der Oper Graz, unterstützt. Um das Team zu erweitern wird aktuell nach Frauen und Männern zwischen 20 und 80 Jahren gesucht, die sich dieser spannenden Aufgabe stellen möchten.
Am Beginn steht ein gemeinsames Kennenlernen mit der Projektleiterin. Darauf folgt ein Workshop mit Herta Tritthart, Florian Kutej und Stefan Moser, um die verschiedenen Rollenbilder einzustudieren. Die Gesprächseinteilung erfolgt monatlich. Wichtig dabei: es gibt keine Mindest-Gesprächsanzahl pro Monat.
Die Termine finden jeweils Montag bis Freitag zwischen 08.00 und 11.00 Uhr sowie zwischen 15.00 und 18.00 Uhr statt, hauptsächlich in der Vorlesungszeit (Oktober bis Jänner sowie März bis Juni), aber auch Einsätze für Prüfungen sind vorgesehen, die im Bedarfsfall auch länger dauern können.
Ort der Gespräche ist in der Regel der Campus der Med Uni Graz, manche Einsätze können bei Bedarf auch online stattfinden.
Vergütet wird die Tätigkeit auf Werkvertragsbasis. Einmal monatlich findet aus Gründen der Qualitätssicherung eine Supervision statt.