Welches Spielzeug ist unbedenklich für mein Kind? Welche Spielsachen eignen sich für welches Alter? Diese Fragen stellen sich Jahr für Jahr Eltern und Verwandte. So manches Spielzeug birgt tatsächlich ernste Gefahren. So können z.B. darin enthaltene Batterien lebensgefährlich sein, wenn sie verschluckt werden.
Holger Till, Vorstand der Grazer Universitätsklinik für Kinder- und Jugendchirurgie der Med Uni Graz sowie Präsident des Vereins "Große schützen Kleine" erklärt, wie man kindersicheres Spielzeug erkennt. Beim Verschlucken von Batterien besteht Lebensgefahr, daher sollte auf Spielzeug mit Knopfbatterien verzichtet werden. Im Verdauungstrakt kann durch die Entladung das anliegende Gewebe geschädigt werden. Die Batterie kann im sauren Magensaft undicht werden, was zur Freisetzung von Quecksilber und anderen extrem alkalischen Bestandteilen führt. Abgesehen von der ätzenden Wirkung beinhalten manche Knopfbatterien mehr als 5 Gramm Quecksilberoxid. Das ist mehr als die geschätzte tödliche Dosis für Erwachsene. Für unter 3-Jährige sollte zudem kein Spielzeug gekauft werden, das kleiner ist als ein Tischtennisball. "Bei kleinem Spielzeug bzw. Teilen davon besteht die Gefahr des Verschluckens, im Hals Steckenbleibens oder Einatmens", warnt Holger Till. Jüngere Kinder seien besonders gefährdet. Sie stecken Kleinteile, auch solche, die sich von größeren Spielsachen ablösen, oftmals in Nase und Ohren oder verschlucken sie.
Schnitt- und Fleischwunden kommen bei Kindern häufig vor, daher sollte Spielzeug mit scharfen Ecken und Kanten oder Quetsch- und Scherstellen vermieden werden. Auch das Lesen der Gebrauchsanweisung kann dabei helfen, dass Verletzungen vermieden werden. Anhand von Prüfsiegeln wie z.B. "GS“, "Toxproof“, "TÜV“ oder "Spielgut“ erkennt man die Qualität des Spielzeuges. Unangenehm stechende oder beißende Gerüche sind ein Indiz für gefährliche Inhaltsstoffe und giftige Weichmacher. Bei Akkus besteht Brandgefahr, deshalb unbedingt ordnungsgemäß entsorgen und beim Aufladen auf feuerfeste Unterlage und Umgebung achten. Elektrospielzeug, das auf 220 Volt Netzspannung läuft, ist höchstgefährlich. Die maximale Betriebsspannung sollte bei 24 Volt liegen.
Wenn diese Tipps beim Einkauf der Geschenke beachtet werden, steht einem besinnlichen und vorallem sicheren Weihnachtsfest nichts mehr im Wege.
Textnachweis: Andrea Endt, Oberösterreichische Nachrichten online vom 19.12.2023