Mädchen am Mikroskop - Syda Productions/AdobeStock

Den Jungen das Altern im „Flying Lab“ beibringen

Altern ist ein komplexer Prozess – nicht nur auf individueller und gesundheitlicher, sondern auch auf gesellschaftlicher Ebene. Wir werden immer älter, was nicht nur das Gesundheitssystem vor neue Herausforderungen stellt, sondern auch in der Wissenschaft Niederschlag findet: Forschungsarbeiten mit einem Fokus auf die Behandlung altersbedingter Krankheiten werden immer wichtiger. Um bereits den Jüngsten dieses Thema näherzubringen, hat Corina Madreiter-Sokolowski vom Gottfried Schatz Forschungszentrum der Med Uni Graz das durch den Wissenschaftsfonds FWF geförderte Projekt „Aging Research Hands-On“ ins Leben gerufen. Die Kinder und Jugendlichen können dabei selbst Experimente durchführen und mit Wissenschafter*innen aktuelle Fragestellungen diskutieren. Dadurch soll nicht nur das Interesse an der, sondern auch das Vertrauen in die Wissenschaft geweckt werden.


Forscher*in als Traumjob

Arzt*Ärztin, Astronaut*in, Schauspieler*in, Lehrer*in: Die Berufswünsche von Kindern und Jugendlichen sind vielseitig und abenteuerlich. Umso wichtiger ist es, ihnen schon früh die Möglichkeit zu geben, verschiedene Berufsfelder und Optionen kennenzulernen. Das Projekt „Aging Research Hands-On“ zielt genau auf dieses Thema ab. Das Team um Corina Madreiter-Sokolowski tourt für dieses Projekt vor allem durch ländliche, periphere Regionen, um dem Nachwuchs dort die Themen Wissenschaft und Forschung direkt und altersgerecht näherzubringen.


Die Wissenschaft nahebringen

Das Ziel des Projekts ist es, nicht nur die Leidenschaft für die Wissenschaft in den Kindern und Jugendlichen zu entzünden bzw. zu verstärken, sondern auch dem aktuell sehr wichtigen Thema der Wissenschaftsskepsis zu begegnen. Die Jugendlichen können im Rahmen des Projekts lernen, wie Wissenschaft funktioniert und wie Wissenschafter*innen arbeiten. Wichtig dabei ist zu zeigen, dass Wissenschaft eben mehr ist als nur die Arbeit im Labor. Sie sucht auch den direkten Kontakt mit Menschen, um das erforschte Wissen weiterzugeben. Ein wichtiger Aspekt des Projekts ist auch das direkte Ansprechen von Mädchen und jungen Frauen, weshalb besonders Schulen mit einem hohen Anteil an Schülerinnen angesteuert werden.


Von der Schule ins Labor

Das Kommunikationskonzept des Projekts baut auf mehreren Pfeilern auf: von der Bereitstellung von Lehrinhalten auf Online-Plattformen über Flying Labs, also Hands-on-Workshops direkt an den Schulen, bis hin zu Veranstaltungen wie der Langen Nacht der Forschung oder einem Symposium an der Med Uni speziell für Schüler*innen. Oberstufenschüler*innen können im Rahmen von Praktika zudem auch direkt erste Laborluft schnuppern und gemeinsam mit den Wissenschafter*innen im Labor der Med Uni Graz an aktuellen Fragestellungen experimentieren.


Steckbrief: Corina Madreiter-Sokolowski

Corina Madreiter-Sokolowski ist Assoziierte Professorin an der Medizinischen Universität Graz und leitet derzeit ein zwölfköpfiges Forschungsteam, das sich im Rahmen von vier FWF-Projekten der Erforschung verschiedener Mechanismen des Alterns widmet.

Corina Madreiter-Sokolowski hat 2012 das Diplomstudium Pharmazie an der Karl-Franzens-Universität Graz abgeschlossen. Die Promotion im Fach Molekularbiologie erfolgte 2016 an der Medizinischen Universität Graz und wurde mit dem Staatspreis des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung ausgezeichnet. Es folgten eine Forschungstätigkeit als Postdoktorandin von 2016 bis 2018 an der Medizinischen Universität Graz sowie Tätigkeiten in der pharmazeutischen Industrie. Anschließend leitete Corina Madreiter-Sokolowski von 2018 bis 2020 ein FWF-finanziertes Forschungsprojekt an der ETH Zürich und sammelte weitere Erfahrungen bei Forschungsaufenthalten in Paris und Innsbruck. Seit Dezember 2020 ist Corina Madreiter-Sokolowski als Professorin am Gottfried Schatz Forschungszentrum für zelluläre Signaltransduktion, Stoffwechsel und Altern tätig.

Kontakt

Assoz. Profin Priv.-Dozin Mag.a pharm.
Corina Madreiter-Sokolowski PhD
Lehrstuhl für Molekularbiologie und Biochemie
Medizinische Universität Graz
T: +43 316 385 71948