Daumen hoch

MSD-Award für Prisca Pondorfer-Schäfer

Projektleiterin Prisca Pondorfer-Schäfer erhielt kürzlich den MSD-Gesundheitspreis für das Projekt "Standardisierte elektronische Erfassung der Beschwerden und der Lebensqualität von Patient*innen mit Kopf/Hals Karzinomen unter laufender Therapie - Eine App(likation) unterstützt die Arzt*Ärztin-Patient*in-Beziehung". Mit diesem Award würdigt MSD herausragende und innovative Versorgungslösungen – und treibt deren Implementierung und Weiterentwicklung voran. 
 

Über das Projekt

Digitalisierung und Dokumentationsüberfluss scheinen Ärzt*innen und Patient*innen immer weiter voneinander zu trennen. Es ist eine Gratwanderung im Zeitalter von Big-Data, die Digitalisierung so einzusetzen, dass ihre Vorteile nicht in der eintönigen Informationsflut untergehen. Es ist notwendig, Patient*innen besser einzubinden und die "Bildschirm-Zeit" der Ärzt*innen zu Gunsten der Arzt*Ärztin-Patient*in-Beziehung zu reduzieren. Es ist nötig, neue Informationstechnologien so einzusetzen, dass Dokumentationsarbeit ohne Informationsverlust reduziert wird und dass den individuellen Bedürfnissen der Patient*innen mehr Gehör geschenkt werden kann, dafür muss mehr Zeit für direkte Arzt*Ärztin-Patient*in-Interaktion geschaffen werden.

Eine Radio-Chemotherapie verursacht Patient*innen mit Tumoren des Kopf-Hals-Bereiches Probleme wie Schmerzen beim Schlucken, Sprechen und Zähneputzen. Patient*innen sind in dieser schwierigen Phase der Therapie in der Kommunikation sehr eingeschränkt und können Bedürfnisse oft nur erschwert mitteilen. Hier kommt die Idee für eine Applikation auf einem Tablet oder Smartphone zum Einsatz. Eine Applikation enthält die standardisierten „Quality of Life“ - Fragen der HNO-Onkologie in einer grafisch ansprechenden und leicht verständlichen Version. Die Ergebnisse werden in eine Grafik umgewandelt und den Ärzt*innen zur Verfügung gestellt. Patient*innen können vor dem wöchentlichen Gespräch mit dem*der Arzt*Ärztin während laufender Radiochemotherapie alle Fragen zu persönlichen Beschwerden am Tablet beantworten, welches an der klinischen Abteilung vor Ort zur Verfügung gestellt wird. Die behandelnden Ärzt*innen haben dadurch bereits vor Eintritt in das Behandlungszimmer eine grafische Darstellung aller Beschwerden der Patient*innen und deren Verläufe über die Zeit vorliegen und können sich anschließend im Gespräch ganz auf den Schwerpunkt der individuellen Problematik konzentrieren.

Eine Applikation, die im Hintergrund, beispielsweise im Wartezimmer, bedient wird, und im Vordergrund, dem Behandlungsraum, in einer übersichtlichen Darstellung behandelnden Ärzt*innen die Möglichkeit gibt, mit einem Blick das aktuelle subjektive Befinden des*der Patient*in unter laufender Radiochemotherapie zu erfassen. Das ermöglicht Ärzt*innen und Patient*innen, sich im Gespräch auf individuelle Probleme zu konzentrierten. Die Darstellung gibt außerdem ein Bild über den gesamten Verlauf der Therapie, das besonders bei wechselndem Ärzt*innenkontakt die Behandlungsqualität unterstützt.

Projektmitglieder:

  • Dietmar Thurnher
  • Thomas Weiland
  • Sarah Vasicek
  •  Peter Kiss
  • Anna Strasser
  • Katarzyna Lukasiak

Wir gratulieren recht herzlich zu dieser Auszeichnung!