Wie hilft man Opfern von Gewaltdelikten? Wie dokumentiert man im forensisch-klinischen Setting korrekt, kann mit diesen herausfordernden Situationen umgehen und den Opfern helfen? Um diese und viele wichtige Fragen mehr geht es im neuen Universitätslehrgang „Forensic Nursing – Pflege im forensischen Setting“ an der Medizinischen Universität Graz.
Moderne Pflege im forensischen Umfeld
Die Rolle von Forensic Nursing – eine Spezialisierung, die in Europa noch recht neu ist – ist das Sichern und Dokumentieren von Spuren durch Pflegende, um so Opfern zu helfen und ggf. die Polizei bei der Aufklärung von Verbrechen zu unterstützen. Fast 79 000 Gewaltdelikte, die im Jahr 2022 in Österreich zur Anzeige gebracht worden sind, zeigen, wie groß der Bedarf ist. Pflegefachpersonen ermöglichen dank dieser forensischen Zusatzausbildung eine rasche, neutrale und professionelle Befunderhebung und ‑dokumentation. Zudem können sie Proben sachgerecht sicherstellen.
Neue Kompetenzen
Nach der zwei Semester dauernden Ausbildung sind die Pfleger*innen befähigt, unabhängig von Anzeigen in der täglichen Praxis Opfer und Gewaltdelikte zu erkennen und Proben gerichtlich verwertbar zu sichern. Sie trainieren, forensisch herausfordernden Situationen sensibel und kritisch-reflektiert zu begegnen und ihre kommunikativen Fertigkeiten deeskalierend in der Begleitung der Opfer in Notfallsituationen einzusetzen.
Die Anmeldung für den neuen Universitätslehrgang, der am 4. 10. 2023 startet, ist ab sofort auf der Website der Med Uni Graz möglich.
Zahlen und Fakten zum Lehrgang:
Dauer: | 2 Semester, berufsbegleitend |
ECTS: | 30 |
Abschluss: | Abschlusszeugnis |
Kosten: | 3 999,40 EUR |
Start: | Wintersemester 2023/24 |
Voraussetzung: | Nachweis der Berufsberechtigung im gehobenen Dienst für Gesundheits- und Krankenpflege oder eine gleichwertige anerkannte (internationale) Berechtigung im Sinne des GUK-WV idgF |