Erfolg

Zur Steirerin des Tages ernannt: Julia Voglhuber

Snickers, Bounty, Mars – einzelne Schokoriegel kommen zum Vorschein, als Julia Voglhuber nach dem „Travel Award“ am Büroregal greift. Die 26-Jährige lacht. Wohl einerseits, weil sie nun erklären muss, dass sie die Süßigkeiten für die Kinder einer Kollegin sammelt. Und andererseits vermutlich, weil die Wissenschafterin der Medizinischen Uni Graz gerade ihre Urkunde in die Kamera halten darf. „Meine Eltern sind mächtig stolz“, sagt die Doktoratsstudentin.

Kürzlich wurde sie von der „Biophysical Society“ mit einem sehr prestigeträchtigen Award ausgezeichnet. Durch diesen konnte sie am 66. Jahresmeeting der Society in San Francisco teilnehmen. Der „Travel Award“ unterstützt vielversprechende Jungforscherinnen und -forscher. Zu diesen kann sich die 26-Jährige offensichtlich zählen. Die Auszeichnung war nicht ihre erste. „Ich hab mich viel beworben und es hat oft geklappt“. Quirlig spricht Voglhuber darüber, als sei es das Normalste der Welt. Dabei klingt das Fachgebiet der 26-Jährigen für den Laien alles andere als gewöhnlich und leicht.

 

Neue Entdeckungen

In der Kardiologieforschung fokussiert sich Voglhuber auf die Grundlagen von Herzkrankheiten. In ihren Worten klingt das so: „Wir probieren die molekularen Grundlagen von Herzkrankheiten zu entschlüsseln, um eine Basis zu schaffen, später einmal mögliche Therapieformen darauf anzuwenden.“ Das sei die einfache Erklärung. Im konkreten Projekt geht es um Herzversagen. „In den Herzzellen gibt es wie in jeder Zelle Mitochondrien, die Energielieferanten der Zelle. Dass dort bei Herzversagenspatienten eine Veränderung stattfindet, hat man schon gewusst. Wir haben aber jetzt speziell festgestellt, dass es darauf ankommt, wie sich die Mitochondrien verändern und wo sie sitzen.“

Guter Grund für die Biophysical Society, um zu sagen: Award, verdient. Mit deren Jahresmeeting in San Francisco war es übrigens nicht der letzte Kalifornien-Besuch für die Wahlgrazerin Voglhuber. Schon im Sommer fliegt sie für einen mehrmonatigen Forschungsaufenthalt zurück. Gerade eben war sie bei einer Tagung in Budapest, bald geht es nach Salzburg. „Der Austausch mit den internationalen Kollegen macht mir sehr viel Spaß.“ Auch das Projektmanagement und die „detektivische Arbeit“ seien schöne Anreize in ihrem Job.

Wenn sie das Labor verlässt, blüht eine andere Leidenschaft auf: „Ich mache mit meinem Hund Brandy, ein Border Collie, gerade die Ausbildung zum Rettungshund“. Genügend Freizeit bleibt noch fürs Wandern und Reisen mit dem Freund. Und schon gibt Voglhuber nach dem Interview Tipps für den eigenen, nahenden Sommerurlaub – die Destination ist ihr bekannt. Eine Ähnlichkeit zu ihrem Forschungsgegenstand zeigt sich: Auch die 26-Jährige ist ein Energielieferant, und zwar ein sehr positiver.

 

Zur Person

Julia Voglhuber, geb. am 9.7.1995, aufgewachsen in Ebensee (OÖ), mit 18 Jahren Umzug nach Graz
Studium: Master in Molekularbiologie an der Uni Graz, derzeit Doktorat an der MedUni Graz in „Moleculare Medicine“
Hobbys: Wandern, Reisen, Hund „Brandy“

 

Textnachweis: Kleine Zeitung, Verena Schaupp