COREMED/JOANNEUM RESEARCH/Kubista

Jubiläum: 5 Jahre COREMED-Forschungszentrum

Fünf Jahre ist es her, dass die Medizinische Universität Graz und die JOANNEUM RESEARCH eine Kooperation eingingen, um den Forschungsbereich Regenerative Medizin aufzubauen. Das Forschungszentrum COREMED hat im Laufe der letzten Jahre schöne Erfolge eingefahren und das Wissen um den zukunftsrelevanten medizinischen Bereich deutlich erweitert.

Gut eingebettet in ein starkes lokales Netzwerk arbeiten 16 Mediziner*innen und Forscher*innen rund um Innovationstreiber Lars-Peter Kamolz an Fragen der regenerativen Medizin und Präzisionsmedizin. Im Fokus stehen die Bereiche Wundheilung und gesundes Altern.

Potenzial in dem zukunftsrelevanten Forschungsfeld gibt es ausreichend: Der demografische Wandel ist voll im Gange, die Länder stehen vor großen Herausforderungen, um sicherzustellen, dass ihre Gesundheits- und Sozialsysteme den demografischen Wandel stemmen. Denn laut WHO werden 2050 80 Prozent der älteren Menschen in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen leben. 2020 gab es weltweit schon mehr Menschen, die 60 Jahre oder älter gewesen sind, als Kinder unter 5 Jahren. Das Tempo der Bevölkerungsalterung ist wesentlich höher als in der Vergangenheit. Der Anteil der über 60-Jährigen an der Weltbevölkerung wird sich bis 2050 von 12 Prozent (2015) auf 22 Prozent fast verdoppeln. Die WHO hat vor diesem Hintergrund die 2020er Jahre zur Dekade des gesunden Alterns (Decade of healthy ageing) erklärt.

COREMED, das Zentrum für Regenerative Medizin und Präzisionsmedizin, wurde 2018 im Rahmen einer Kooperation zwischen der JOANNEUM RESEARCH und der Medizinischen Universität Graz gegründet. Inzwischen kann das hochmotivierte Team auf zahlreiche Erfolge zurückblicken: Die Etablierung des Labors für Wundheilung (die trotz Lieferengpässe während der Corona-Krise geglückt ist) inklusive Entwicklung von klinisch nahen Wundheilungsmodellen, vernetzte Forschungsprojekte und deren Publikation, die zu einem besseren Verständnis der Bedeutung des Entzündungsprozesses im Rahmen der Wundheilung, Narbenbildung und Altern geführt haben sowie nachhaltige Verbesserungen auf dem Gebiet der modernen Behandlung von Verbrennungen.

Aktuell arbeitet ein interdisziplinäres Team institutsübergreifend daran, humane Organ-on-a-Chip-Systeme zu entwickeln. Das Ziel ist dabei, moderne und relevante Testungssysteme für die Medikamenten- und Medizinprodukteentwicklung und -testung zu entwickeln. Außerdem können basierend auf diesen neuen Testsystemen Tierversuche vermieden werden.

Heinz Mayer, Geschäftsführer der JOANNEUM RESEARCH: „Vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung zu einer alternden Gesellschaft sind die Themen Wundheilung und gesundes Altern brisant. Das Team von COREMED liefert dazu exzellente Forschungsarbeit und erhöht unsere internationale Sichtbarkeit in diesem innovativen Forschungsbereich.“

Lars Kamolz, Direktor von COREMED: „Die vernetzte Forschung und Entwicklung von heute ist die Diagnostik und Therapie von morgen. COREMED ist mit seiner Forschung zukunftsrelevant und nachhaltig.“

Hellmut Samonigg, Rektor der Med Uni Graz: „Die Medizinische Universität Graz ist stolz, gemeinsam mit JOANNEUM RESEARCH im Zentrum COREMED einen bedeutenden Beitrag zur regenerativen Medizin zu leisten. Diese Zusammenarbeit schafft eine einzigartige Plattform für interdisziplinäre Forschung und den Wissenstransfer, die uns ermöglicht, gemeinsam Fortschritte in der medizinischen Wissenschaft zu erzielen und somit die Gesundheit und das Wohlbefinden der Menschen zu verbessern."

Facts & Figures

  • COREMED hat es sich zum Ziel gesetzt, die grundlegenden Heilungsvorgänge besser zu verstehen und diese gezielt zu unterstützen. Dies soll zur Entwicklung neuer Produkte und Therapien führen.
  • In den vergangenen 5 Jahren hat COREMED ein Projektvolumen in Höhe von rund 4,4 Millionen Euro bearbeitet.
  • Die Anzahl der Mitarbeiter*innen hat sich seit dem Gründungsjahr verdoppelt.
  • COREMED ist die Forschungseinheit der JOANNEUM RESEARCH mit dem höchsten Frauenanteil.

Foto: JOANNEUM RESEARCH/Kubista