Glückwunsch an Florian Moik/Foto: Birgit Reitz Hofmann

Wilhelm-Auerswald Preis 2023 an Florian Moik

Dieses angesehene Ereignis markierte bereits die 32. Ausgabe des Preises, der jährlich verliehen wird, um exzellente medizinische Forschung und akademische Leistungen zu würdigen. Der Preis selbst ehrt das Andenken an Wilhelm Auerswald (1917-1981), der als Ordinarius für Physiologie und Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität Wien eine bedeutende Rolle in der medizinischen Forschung und Lehre spielte.


Auswahl der eingereichten Arbeiten

Die Auswahl und Bewertung der Arbeiten erfolgte durch das Stiftungskuratorium. Alle Personen, die im Vorjahr ihre Dissertation an einer Medizinischen Universität in Österreich erfolgreich abgeschlossen hatten, waren zur Bewerbung eingeladen. In diesem Jahr wurden sechs vielversprechende KandidatInnen ausgewählt, die ihre Forschungsarbeiten während der Veranstaltung im Billrothhaus der Jury präsentierten.


Erster Platz an Dr. Florian Moik

Der diesjährige erste Platz ging an Florian Moik von der Klinischen Abteilung für Onkologie der Med Uni Graz für "Cancer and Haemostasis: Impact of hypercoagulability on clinical outcomes in patients with cancer". In seiner PhD-Arbeit beschäftigte sich Florian Moik mit klinischen Implikationen der Krebs-assoziierten Blutgerinnungsaktivierung. Einerseits konnten neue Biomarker identifiziert werden, die mittels verbesserter Stratifizierung der Prognose und des Therapieansprechens eine zukünftig optimierte, individualisierte Behandlung ermöglichen können. Weiters konnten thromboembolische Komplikationen als unabhängiger Risikofaktor für ein erhöhtes Mortalitäts- und Krankheitsprogressionsrisiko definiert, und PatientInnen unter onkologischen Immuntherapien als neue Risikopopulation für kardiovaskuläre Komplikationen identifiziert werden. Diese Erkenntnisse können mit einem verbesserten Verständnis der klinischen Konsequenz der Krebs-assoziierten Hyperkoagulabilität dazu beitragen, die klinische Versorgung onkologischer Patient*innen zukünftig zu verbessern.

Der zweiten Platz ging ebenfalls an die Med Uni Graz. Diesen belegte Melanie Kienzl vom Lehrstuhl für Pharmakologie mit ihrer Doktorarbeit "Regulation of immune cells in the tumor microenvironment: the role of IL-33 and 2-AG". Im Rahmen der kumulativen Dissertation wurden Einflüsse von löslichen Mediatoren auf die Zellen der Tumorumgebung (TMU) in und das Tumorwachstum von Dickdarm- und Lungenkrebs erforscht. Das Cytokin IL-33 reduzierte Darmkrebstumore durch die Aktivierung von Eosinophilen. In weiterer Folge führte das Endocannabinoid 2-AG zu einer anti-tumorigenen Veränderung der TMU und zu verringertem Lungenkrebswachstum. Diese Mediatoren könnten vielversprechende Ansätze für immuntherapeutische Adjuvantien sein.

Der dritte Platz wurde in diesem Jahr an zwei Forscher*innen verliehen: Julian Maier von der Medizinischen Universität Wien für "Investigations into structure and activity of organic cation transporters", und Johanna F. Schachtl-Rieß von der Medizinsichen Universität Innsbruck für "Genetic epidemiological approaches to understand HDL-mediated cholesterol efflux capacity and lipoprotein(a)".

Wir gratulieren herzlich.

Foto: Stefan Burghart